Donnerstag, 16. August 2012

Comiczeichner & Fantasy- Illustratoren

 Comiczeichner & Fantasy- Illustratoren auf Messen, Börsen und Conventions

Zum täglichen bzw. wochenendlichen Brot eines Comiczeichners oder Fantasy- Illustrators gehört die Präsenz auf öffentlichen Veranstaltungen, um sich dort zu präsentieren und für die Leute zu zeichnen. Um auch an genanntes 'Brot' zu kommen gibt es für die Kreativen drei Möglichkeiten:
- der Verlag, für den man tätig ist, bezahlt sie die Zeit
- der Veranstalter lädt ein und bezahlt sie für die Zeit
- die Kreativen sitzen in Eigenverantwortung auf der Veranstaltung und verkaufen ihre Produkte (Prints, Originalzeichnungen, Merchandise, ...) so vorhanden und Dienste (Fertigen von Originalzeichnungen vor Ort)

Die letztere Variante ist die risikoreichste für die Zeichner. Aber auch die Regel bei den meisten KollegInnen. Sie gehen bei den Fahrtkosten und oft auch der Verpflegung in Vorleistung und können nur hoffen, durch genügend Umsatz auf der Veranstaltung dieses Geld wieder hereinzubekommen.

Nun ist es aber leider so, daß einige Veranstalter, die (dankenswerterweise) kostenlose Tische anbieten auf ihren Veranstaltungen für die Zeichner und Illustratoren da draussen, den Geldverkehr mit den Besuchern nicht gestatten bzw. einschränken. Sie tun dies, um andere Händler nicht zu vergrämen (die Miete für ihren Verkaufsstand bezahlt haben) oder die Messestatuten nicht zu verletzen.
In Konsequenz bleibt unter solchen Bedingungen dem Kreativen nur, sich ausschließlich zu präsentieren (Mappenansicht) und ansonsten freundlich zu lächeln* und Auskunft zu geben - ähnlich den professionellen Ausstellern (Verlage, Hersteller) auf Messen. Das machte für ihn aber nur Sinn, wenn regelmäßig Talentscouts und Artdirectoren vorbeiflanierten auf der Suche nach Zeichnern & Illustratoren (was sie mal so gar nicht tun) ...

Desweiteren gibt es Zeichnerkollegen, die unter solchen Umständen trotzdem für die Leute zeichnen (würden) bzw. das in Foren oder öffentlichen Diskussionen, z.B. auf facebook, einfordern und postulieren. Ihre Beweggründe liegen im Dunkeln - das sichtbare Ergebnis solcher Statements ist die mangelnde Selbstsicherheit gerade bei jüngeren KollegInnen im Umgang mit Fans und Veranstaltern.

'Zeichner vom Rhein' lehnen das Zeichnen für lau rundweg ab.
Grundsätzlich kann es nicht sein, daß im Rahmen einer profitorientierten Veranstaltung (!) Leistung eingefordert wird - aber nicht entlohnt werden soll! Das gilt für (semi-) professionelle Kreative als auch für Amateurzeichner, die das Ganze 'zum Spaß' betreiben. Unser Tun und unsere Zeit haben immer einen (Gegen-) Wert, für den es eine angemessene Entlohnung geben muss.
Wer zudem als Zeichnerkollege mit pseudo- gutmenschlichem Gelaber und dem 'Versprechen eines Paradieses nach dem Tod' diese Tatsache im Sinne der Gegenseite weichquatscht ist in unseren Augen noch schlimmer als die Veranstalter, die eine quasi kostenlose Dienstleistung einfordern. Letzteren kann ich einfach absagen ...

Peter Schaaff im Namen der Zeichner vom Rhein, August 2012

* Den Veranstaltern ist dies natürlich zu wenig - sie wünschen sich zeichnende Zeichner, um ihren Besuchern einen Mehrwert der Veranstaltung zu präsentieren.

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